Individualmedizin

Gesundheitsversorgung der Zukunft:
die bestmögliche Behandlung für jeden einzelnen Patienten

 

Die Individualmedizin richtet die medizinische Versorgung umfassend am einzelnen Patienten aus: weg von pauschalen Behandlungen hin zu maßgeschneiderten Therapien. Fortschritte in Forschung und Technologie ermöglichen Behandlungen, die genau auf die genetischen und gesundheitlichen Merkmale des einzelnen Patienten abgestimmt sind. Das Ziel ist es, jeden Patienten bestmöglich und effizient zu versorgen. Als Arzneimittelversorger und Hersteller von patientenindividuellen Therapien bereitet Medios dieser Entwicklung schon heute den Weg.

KAPITEL 1

Die Welt wird
immer individueller

 

Der Megatrend der Individualisierung verändert die Welt: Von 3D-gedruckten Fahrrädern bis zu Augmented-Reality-Brillen – Produkte und Dienstleistungen werden immer stärker an individuelle Wünsche angepasst. In der Medizin ermöglichen technologische Fortschritte und Forschung patientenindividuelle Behandlungen, die unsere Gesundheitsversorgung revolutionieren.

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Individualisierung in der Medizin

Gesundheitssysteme stehen vor der Herausforderung, individuelle Patientenbedürfnisse besser zu berücksichtigen. Die herkömmliche Massenmedizin, die nach dem Gießkannenprinzip behandelt, wird zunehmend hinterfragt.

Patienten mit schweren Erkrankungen wie Krebs, Multipler Sklerose oder Hämophilie profitieren besonders von einer stärker individualisierten Behandlung.

 

Präzisere Diagnosen für gezielte Behandlungsansätze

Veränderungen in Genen, Proteinen oder zellulären Prozessen können immer genauer analysiert werden, etwa durch die Untersuchung genetischer Veränderungen im Tumorgewebe (Erbgutanalyse) oder mithilfe künstlicher Intelligenz, die genetische und molekulare Muster sichtbar macht. Mithilfe dieser Erkenntnisse lassen sich gezielte Therapien entwickeln.

Die Tumortherapie hat sich stark weiterentwickelt und bietet mit der Targeted Therapy (zielgerichteten Therapie) eine Alternative zu Behandlungsansätzen mit Zytostatika. Diese Behandlungsansätze basieren auf molekularpathologischen oder immunhistochemischen Eigenschaften des Tumors, die mittels Diagnostik oder Biopsie identifiziert werden. Ziel ist es, Tumorzellen spezifisch zu bekämpfen, ohne gesunde Zellen zu schädigen.

Advanced Therapies umfassen Gentherapeutika, Zelltherapeutika und Tissue Engineered Products, die auf genetischen Informationen und biologischem Material basieren. Diese Arzneimittel, auch Advanced Therapy Medicinal Products (ATMP) genannt, bieten individualisierte Behandlungsoptionen, z. B. für Patienten mit seltenen Erkrankungen, wenn konventionelle Therapien versagen. Ein Beispiel ist die onkolytische Virotherapie, bei der spezielle Viren Krebszellen gezielt finden und zerstören können.

Intensive Forschung hat dazu beigetragen, körpereigene Abwehrmechanismen für die Krebsbehandlung nutzbar zu machen. Immuntherapien befähigen das Immunsystem, Krebszellen wiederzuerkennen und anzugreifen, selbst wenn diese dem natürlichen Schutzmechanismus entkommen sind. Sie sind heute ein zentraler Bestandteil der klinischen Routine, etwa bei Lungenkrebs oder bestimmten Formen von Blutkrebs.

Spezialisierte Versorgung ist essenziell

Erfolgreiche individualisierte Therapien basieren auf einer anspruchsvollen und intensiven Kooperation unterschiedlicher Gesundheitsakteure: Krankenkassen, Industrie (pharmazeutische Unternehmen / spezialisierter Großhandel), Ärzte, Apotheken, Patientenverbände, Dienstleister und Pflegeheime.

Das Zusammenwirken der Akteure ist hochkomplex und je nach Krankheitsbild unterschiedlich. Für die individuelle Versorgung ist eine gute Vernetzung daher unverzichtbar.

Medios spielt eine zentrale Rolle in der Individualmedizin. Als Specialty Pharma Unternehmen bereitet es Arzneimittel patientenspezifisch auf und passt Dosierungen flexibel (Verblisterung) an. Durch die enge Zusammenarbeit mit Gesundheitsakteuren ermöglicht Medios spezialisierte Therapien und sorgt gleichzeitig für eine effiziente Gestaltung der Versorgungsketten. Darüber hinaus vernetzt Medios aktiv Schlüsselakteure, um innovative Therapien europaweit verfügbar zu machen und eine globale Plattform aufzubauen.

Revolution in der Gesundheitsversorgung

Herausforderungen wie eine alternde Gesellschaft, unzureichende Infrastruktur im ländlichen Raum und hohe Behandlungskosten müssen bewältigt werden.

Doch die Individualmedizin verspricht eine Revolution in der Gesundheitsversorgung: damit alle Menschen – unabhängig von Wohnort oder Lebensumständen – die innovativsten Therapien erhalten.

KAPITEL 2

Individualmedizin vs Massenmedizin:
Was unterscheidet sie?

 

Die Massenmedizin bekämpft Krankheiten im großen Maßstab. Im 20. Jahrhundert führten ihre standardisierten Ansätze (z. B. der Einsatz von Penicillin oder die Einführung randomisierter Studien) weltweit zum Anstieg der Lebenserwartung.

Individualmedizin bezeichnet die umfassende Orientierung von Arzneimitteln, Therapien und Versorgungsstrukturen am einzelnen Patienten. Unterbegriffe sind: Specialty Pharma, Präzisionsmedizin, individualisierte oder personalisierte Medizin.

Massenmedizin hat signifikante Limitierungen

Standardisierte Ansätze stoßen bei seltenen genetisch bedingten Erkrankungen, wie dem Marfan-Syndrom, oft an ihre Grenzen. Ein weiteres Problem zeigt sich in der geschlechtsspezifischen Wirksamkeit von Medikamenten: Behandlungen, die primär an männlichen Probanden getestet wurden, können bei Frauen weniger effektiv sein oder unerwartete Nebenwirkungen hervorrufen – etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Vorteile der Individualmedizin

Die Individualmedizin eröffnet neue Perspektiven darauf, wie Krankheiten entstehen und verlaufen. Denn sie berücksichtigt stärker genetische, biologische und umweltbedingte Faktoren. So können Arzneimittel, Therapien und Versorgungsstrukturen gezielter auf die Bedürfnisse einzelner Patienten abgestimmt werden. Damit ermöglicht Individualmedizin vor allem eine gezielte und individuelle Versorgung von Patienten – mit dem Ziel, massenmedizinische Strukturen abzulösen.

Schon heute bietet die Individualmedizin zahlreiche personalisierte Optionen für maßgeschneiderte Behandlungen:

In Deutschland und Europa entstehen zunehmend spezialisierte Zentren für Individualmedizin. Mithilfe pharmakogenetischer Tests lassen sich optimale Medikamentendosierungen bestimmen, während Molekulare Diagnostik genetische Veränderungen im Erbgut aufdeckt und gezielte Therapien ermöglicht. Besonders Krebspatienten profitieren von effektiveren Behandlungen mit weniger Nebenwirkungen (z. B. durch Immuntherapien); auch bei Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis C gibt es Behandlungsfortschritte.

In Deutschland werden laut des Robert Koch-Instituts jährlich über 490.000 neue Krebsfälle diagnostiziert (RKI, 2023, Krebs in Deutschland für 2019/2020, 14. Ausgabe), viele davon bei älteren Menschen mit Begleiterkrankungen, was Behandlungen verkompliziert. Biomarker-Tests und therapiebegleitende diagnostische Verfahren können dabei helfen, unwirksame Therapien zu vermeiden, die Behandlung auf den Patienten zuzuschneiden und so Wirksamkeit und Verträglichkeit zu optimieren. 

Feindiagnostische Verfahren wie Gentests sind zwar kostenintensiv, ermöglichen jedoch eine präzise Therapieplanung und führen bestenfalls zur optimalen Behandlung schwer kranker Patienten. Trotz hoher Anfangskosten spart die Individualmedizin langfristig Kosten, da Behandlungen gezielt optimiert und unnötige Therapien vermieden werden. Studien wie das Scoping-Review des International Journal of Public Health (2017) belegen, dass personalisierte Therapien, insbesondere bei Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowohl Kosten senken als auch Behandlungserfolge steigern. Zudem reduzieren sie Nebenwirkungen und verkürzen Krankenhausaufenthalte.

Die Effektivität der Individualmedizin hängt jedoch stark von den Investitionen des jeweiligen Gesundheitssystems eines Landes ab. In Deutschland fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2013 die Entwicklung innovativer Therapien, etwa durch den Aktionsplan Individualisierte Medizin und die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (2022).

Um das volle Potenzial der Individualmedizin auszuschöpfen, sind neben Forschung und Entwicklung auch neue Versorgungsnetzwerke sowie die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte notwendig. Letztlich wird die Zukunft der Individualmedizin maßgeblich von gesundheitspolitischen Entscheidungen abhängen.

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KAPITEL 3

Europas Gesundheitssysteme stehen vor großen Herausforderungen

 

Im Jahr 2020 starben etwa 105.000 Frauen und 125.000 Männer an Krebs, während jährlich rund 500.000 Menschen neu erkranken (RKI, 2023, Krebs in Deutschland für 2019/2020, 14. Ausgabe). Mit dem demografischen Wandel steigt nicht nur die Zahl der Krebserkrankungen und Alterskrankheiten, sondern auch die Komplexität individueller Krankheitsverläufe. Diese Entwicklungen machen innovative Behandlungsansätze zunehmend notwendig.

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Patientenindividuelle Therapien verbessern die Versorgung

Für Krebserkrankungen und andere schwere und komplexe Krankheiten stehen immer mehr patientenindividuelle Behandlungsoptionen zur Verfügung.

Diese Therapien berücksichtigen z. B. geschlechtsspezifische Unterschiede, Körpergewicht sowie Alter – maßgebliche Faktoren für die Dosierung von Arzneimittel-Therapien. Denn jede Erkrankung verläuft unterschiedlich, und Betroffene sprechen unterschiedlich auf die eingesetzten Behandlungen an. So können Gesundheitsakteuren heute zielgerichtetere „Werkzeuge“ einsetzen, um die Menschen hinter den Diagnosen bestmöglich zu versorgen, Nebenwirkungen zu reduzieren und Lebensperspektiven von Patienten nachhaltig zu verbessern.

 

Das beeindruckende Potenzial neuartiger,
individualisierter Therapien

Schwer erkrankte Kinder benötigen individuell angepasste Therapien, da ihr Stoffwechsel und Immunsystem anders funktionieren als bei Erwachsenen. Ein Beispiel ist die CAR-T-Zell-Therapie, bei der T-Zellen des Patienten entnommen, genetisch so verändert werden, dass sie Krebszellen gezielt angreifen, und anschließend über eine Infusion wieder zugeführt werden. 2012 erhielt die damals sechsjährige Emily Whitehead als erstes Kind weltweit diese Therapie gegen ihre akute lymphoblastische Leukämie (ALL). Trotz schwerer Nebenwirkungen, die durch engmaschige Überwachung und Behandlung mit Tocilizumab erfolgreich gemildert wurden, führte die individuell angepasste Therapie zu einer vollständigen Remission. Einen Monat nach Behandlungsbeginn war Emily krebsfrei und ist es heute, über zehn Jahre später, noch immer.

 

Individualisierte Medizin – schon heute weit verbreitet

Trotz ihres großen Potenzials werden neuartige Therapien wie die CAR-T-Zell-Therapie aufgrund hoher Kosten und möglicher schwerer Nebenwirkungen bislang nur selten eingesetzt. Individualisierte Medizin umfasst aber auch Therapien wie Zytostatika. Zytostatika können auf Basis von Variablen wie Größe, Gewicht oder Tumorart individuell angepasst werden und kommen in der Krebsbehandlung ebenso wie Immuntherapien häufig zum Einsatz.

Solche patientenindividuellen Ansätze finden jedoch nicht nur in der Onkologie (Krebsbehandlung) Anwendung, sondern auch in anderen Therapiegebieten:

Bei der Hämophilie-Therapie spielen patientenindividuelle Ansätze eine zentrale Rolle, wie der Einsatz des ersten Gentherapeutikums Valoctocogen Roxaparvovec zeigt, das 2023 erstmals in Deutschland verabreicht wurde.

Personalisierte Medizin wird in der Infektiologie erfolgreich eingesetzt, um durch Erreger verursachte Krankheiten zu behandeln. Genetische Tests helfen, bei Hepatitis-C- und HIV-Patienten individuelle Nebenwirkungen vorherzusehen und gezielte Therapien auszuwählen. 

In der Neurologie setzen Ärzte z. B. bei Multipler Sklerose (MS) individualisierte Therapien wie Ocrelizumab ein, die Faktoren wie Alter und Begleiterkrankungen berücksichtigen.

In der Augenheilkunde können patientenindividuelle Spezialrezepturen wie IVOM (intravitreale operative Medikamentenapplikation) dazu beitragen, das Fortschreiten degenerativer Augenerkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zu verlangsamen.

Patientenindividuelle Therapien bieten Hoffnung für Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und rheumatoide Arthritis. Monoklonale Antikörper können gezielt Entzündungen reduzieren und spielen eine zentrale Rolle in der Immuntherapie solcher Erkrankungen.

Pharmazeutische Voraussetzungen:
Medios im Fokus

Die Herstellung patientenindividueller Therapien und spezialisierter Arzneimittel erfordert höchste pharmazeutische Standards. Medios, führender Specialty Pharma Anbieter in Deutschland, betreibt mehrere GMP-Standorte und arbeitet mit Apotheken und Facharztpraxen zusammen, um individuell zugeschnittene Medikamente bereitzustellen.

Spezialisierte Arzneimittel und patientenindividuelle Therapien werden bei Medios in GMP-konformen Reinräumen hergestellt, die strengen Regularien und Kontrollen unterliegen. Der Zugang ist stark reguliert und ausschließlich qualifiziertem Personal gestattet, um höchste Qualität sowie Produkt- und Personenschutz zu gewährleisten.

Bei kurz haltbaren Arzneimitteln ist eine enge Zusammenarbeit aller Gesundheitsakteure entscheidend. Medios versorgt Patienten bundesweit über ein Netzwerk aus Apotheken, Facharztpraxen, Kliniken sowie anderen pharmazeutischen Unternehmen und kann in Notfällen bei Bedarf innerhalb von 60 Minuten reagieren. Der Ausbau solcher Netzwerke ist essenziell, um den Herausforderungen einer alternden Bevölkerung und der Zunahme chronischer Krankheiten gerecht zu werden.

KAPITEL 4

Kontinuität der Versorgung: Essenziell für Therapieerfolg und Patientensicherheit

 

Die „Kontinuität der Versorgung“ ist bei der Behandlung von Krankheiten oberstes Gebot. Eine lückenlose Patientenversorgung sichert den Therapieerfolg und verhindert Komplikationen. Um dies zu gewährleisten, müssen Ärzte, Apotheken, pharmazeutische Unternehmen und spezialisierte Dienstleister eng zusammenarbeiten. Eine solche Versorgung muss darüber hinaus klaren Prinzipien folgen:

  • Rechtzeitigkeit und Zugänglichkeit: Patienten erhalten schnell und unkompliziert Zugang zu notwendigen Behandlungen.
  • Verfügbarkeit: Essenzielle Arzneimittel und Therapien stehen jederzeit für Behandlungen bereit.
  • Gleichbehandlung: Unabhängig von Geschlecht, Alter oder Berufsstatus erhalten Patienten mit vergleichbarem Schweregrad eine gleich gute Behandlung.
  • Wissensbasierte Therapieplanung: Therapien werden auf Basis fundierten medizinischen Wissens geplant und durchgeführt, um Wirksamkeit und Sicherheit zu maximieren.



Versorgungssicherheit in Deutschland

Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit wird zunehmend durch Lieferengpässe erschwert. Im März 2024 meldete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Engpässe bei 138 Arzneimitteln, darunter der vorwiegend in der Brustkrebstherapie eingesetzte Wirkstoff Tamoxifen. Ursachen für die Lieferengpässe sind vor allem Produktionsprobleme, erhöhte Nachfrage und die Verlagerung der Arzneistoffproduktion ins Ausland. Die Bundesregierung reagierte mit dem Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei patentfreien Arzneimitteln (ALBVVG), um die Verfügbarkeit von Arzneimitteln, insbesondere bei Arzneimitteln für Kinder, zu verbessern.

Generika bieten eine kostengünstige Alternative zu patentgeschützten Medikamenten, doch ihre Produktion ist oft nicht mehr rentabel. Einige Hersteller stoppen bereits die Herstellung bestimmter Wirkstoffe, was die Verfügbarkeit weiter einschränkt.

Apotheken stehen vor großen Herausforderungen: In ländlichen Regionen wird der Zugang zu Medikamenten schwieriger, während gesetzliche Reformen wie die Anpassung der Apothekenvergütung Ressourcen reduzieren und den Beratungsauftrag erschweren. Patienten, die auf spezialisierte Arzneimittel angewiesen sind, benötigen intensive Beratung. Gleichzeitig verschärft der Fachkräftemangel die Situation, besonders in weniger attraktiven Regionen.

Klinikapotheken: Rückgang von 418 (2010) auf 356 (2023). 

Öffentliche Apotheken: Seit 2009 kontinuierlicher Rückgang, nur noch 17.571 Betriebsstätten (2023) – niedrigster Stand seit den 1970er-Jahren.  

Der Fachkräftemangel betrifft zunehmend Chef- und Fachärzte. Altersbedingte Lücken und unzureichende Absolventenzahlen erhöhen die Arbeitsbelastung und gefährden die Qualität der medizinischen Versorgung.

 

»Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Arzneimittelversorgung derzeit flächendeckend gesichert.«

Onkologiepatient Stefan Mayer
ein fiktiver Notfall aus der Spezialversorgung

Stefan Mayer, 68 Jahre alt, erhält die Diagnose Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Der Weg zur Diagnose war geprägt von langen Wartezeiten und räumlichen Hürden. Doch dank eines eng vernetzten Gesundheitssystems konnte er eine individualisierte Therapie erhalten.

Lesen Sie hier, wie moderne Versorgungsmodelle und innovative Netzwerke seine Behandlung ermöglichten.

Im Jahr 2023 litt Stefan Mayer (68, ledig, Rentner) zunehmend unter gesundheitlichen Problemen wie Energiemangel, Gewichtsverlust, Schwindel und Kopfschmerzen. Sein Hausarzt stellte eine Anämie und erhöhte Entzündungswerte fest und überwies ihn an Fachärzte. Aufgrund langer Wartezeiten im ländlichen Elbe-Elster-Kreis verzögerte sich die Diagnose. Erst nach einer bildgebenden Untersuchung in der Radiologie des 60 km entfernten Klinikums wurde der Verdacht auf einen Tumor bestätigt. Eine zweistündige Zugfahrt brachte ihn zur Universitätsklinik in Berlin, wo er die Diagnose Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium erhielt.

Ein Expertengremium (Tumorboard) legte eine personalisierte Therapie für Stefan Mayer fest. Unter ärztlicher Überwachung zeigte die Behandlung gute Erfolge. Zur weiteren Betreuung wurde er an eine onkologische Schwerpunktpraxis überwiesen, wo regelmäßige Kontrolluntersuchungen stattfanden. Seine bestehende Medikation musste mit der Krebstherapie abgestimmt werden. Die patientenindividuelle Verblisterung erleichterte ihm die korrekte Einnahme seiner Medikamente.

Während eines Spaziergangs erlitt Stefan Mayer plötzlich starke Schmerzen im Unterbauch. Nach einer Notfallüberweisung seines Hausarztes fuhr er in die 30 Minuten entfernte onkologische Schwerpunktpraxis. Der Verdacht: Fortschreiten der Tumorerkrankung. Nach Beratung der Onkologin mit dem Elbe-Elster Klinikum wurde Stefan Mayer zur Radiologie überwiesen, wo der Befund eine Anpassung seiner Therapie erforderte.

Um die individualisierte Therapie am nächsten Tag zu gewährleisten, setzte sich die Onkologin mit einer spezialisierten Apotheke in Verbindung, die Teil eines regionalen Versorgungsnetzwerks war. Innerhalb weniger Stunden wurde die Therapie hergestellt und ausgeliefert.

Spezialversorgung im Notfall – eine Chronologie

Icon-Apotheke

16:46 Uhr: Ärztliche Verordnung ging bei der Apotheke ein, die die Plausibilitätsprüfung durchführte.

Icon-GMP

17:13 Uhr: Apotheke beauftragte einen GMP-Herstellbetrieb in Berlin mit der Herstellung der Therapie.

Icon-Sprechstunde

17:40 Uhr: Facharztpraxis bestätigte die Verabreichung der Therapie am nächsten Morgen.

Nächster Tag
 
Icon-GMP

06:00 Uhr: Herstellung der Therapie im Reinraum des Herstellbetriebs begann.

Icon-Lieferung-Hand

06:30 Uhr: Übergabe der Therapie an den Logistikmitarbeiter.

Icon-Apotheke

07:00 Uhr: Lieferung an die spezialisierte Apotheke und Weitergabe an die Facharztpraxis.

Icon-Therapie

08:00 Uhr: Verabreichung der Therapie an Stefan Mayer.

Icon-Haus

11:00 Uhr: Rückkehr nach Hause mit seiner Schwester.

Vier Lösungsansätze für eine optimierte Spezialversorgung

Lösungsansatz 1

Innovative Versorgungsmodelle stärken die Betreuung im ländlichen Raum

In ländlichen Regionen erschweren lange Wartezeiten und begrenzte Facharztkapazitäten oft die schnelle Diagnose und Behandlung schwerer Erkrankungen wie z. B. Krebs. Medizinische Versorgungszentren (MVZ) bieten hier eine Lösung, indem sie verschiedene Fachrichtungen unter einem Dach bündeln und eine interdisziplinäre Versorgung ermöglichen. Ergänzend dazu kann Telemedizin räumliche Distanzen überbrücken, schnelle Konsultationen ermöglichen und so die lokale Gesundheitsversorgung entlasten.

Lösungsansatz 2

Präzisionsmedizin und spezialisierte Arzneimittelversorgung gewinnen an Bedeutung

Fortschritte u.a. in der genetischen und molekularen Diagnostik haben die Behandlung schwerer Erkrankungen grundlegend verbessert. Präzisionsmedizin setzt auf personalisierte Therapieansätze, die auf individuellen genetischen und anderen molekularen Faktoren basieren. Gleichzeitig erhöhen pharmazeutische Lösungen wie die patientenindividuelle Verblisterung die Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie, indem sie Patienten bei der korrekten Einnahme ihrer Medikamente unterstützen.

Lösungsansatz 3

Vernetzung ist entscheidend für eine effektive Versorgung

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Apotheken, Facharztpraxen, Kliniken, pharmazeutischen Unternehmen und Dienstleistern ist unerlässlich, um eine schnelle und koordinierte Versorgung sicherzustellen. Regionale und überregionale Netzwerke spielen eine zentrale Rolle, wenn es um die Bereitstellung spezialisierter Arzneimittel geht.

Lösungsansatz 4

Das Netzwerk orientiert sich am Patienten

Individualmedizin muss den Patienten klar in den Fokus stellen und Behandlungen konsequent an individuellen Faktoren wie Alter, Allgemeinzustand und spezifischen Krankheitsmerkmalen ausrichten. Engagierte Experten aus verschiedenen Bereichen – von Ärzten über Apothekenteams bis hin zu Herstellern und Logistikpartnern – arbeiten Hand in Hand, um patientenindividuelle Therapien rechtzeitig bereitzustellen. Dank des Netzwerks kann die Versorgung kontinuierlich am Patienten orientiert werden.

KAPITEL 5

Medios - Wegbereiter der Individualmedizin

 

Die Vision von Medios
Allen Menschen europaweit Zugang zu den innovativsten Therapien zu ermöglichen, unabhängig von Wohnort oder Lebensumständen – das ist die Vision, die Medios verfolgt. Besonders Patienten mit seltenen oder schweren Erkrankungen sollen bessere Behandlungsoptionen erhalten. 

Die Mission von Medios
Medios gestaltet den Fortschritt der Individualmedizin aktiv mit und arbeitet kontinuierlich an Lösungen, um die Versorgung zugänglicher, effizienter und besser auf die Bedürfnisse der Patienten abzustimmen. Beispielsweise, indem es eine globale Plattform für innovative Arzneimittel-Therapien schafft und Versorgungslücken schließt. Mit seinem Fokus auf maßgeschneiderte Behandlungsansätze trägt das Unternehmen so langfristig zu mehr Wirtschaftlichkeit in der Gesundheitsversorgung bei. 

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Versorgungslücken schließen

Viele wohnortnahe Apotheken können keine spezialisierten Arzneimittel für patientenindividuelle Therapien herstellen, da ihnen personelle und räumliche Ressourcen fehlen. Medios schließt diese Lücke, indem es durch die Herstellung und Lieferung spezialisierter Arzneimittel-Therapien Apotheken deutschlandweit versorgt.

Mitgestalter der Individualmedizin

Seit seiner Gründung im Jahr 2015 hat sich Medios als führender Anbieter von Specialty Pharma Arzneimitteln etabliert. 

Medios expandiert kontinuierlich und bietet heute auch europaweit innovative Lösungen für die Entwicklung und Herstellung patientenindividueller Therapien. Mit Standorten in den Niederlanden, Belgien und Spanien setzt Medios seine Vision europaweit um und bietet patientenindividuelle Lösungen für schwere und seltene Krankheiten.


Netzwerk in Deutschland: Ca. 500 Mitarbeiter, rund 900 Apotheken und 700 Facharztpraxen 
Europaweites Netzwerk: Über 3.200 Apotheken, 200 Krankenhäuser und 500 weitere Mitarbeiter  

Arzneimittelversorgung: Medios gewährleistet mit seinem spezialisierten Großhandel nach § 52a AMG eine flächendeckende Versorgung mit Specialty Pharma Arzneimitteln. Hohe Lager- und Lieferfähigkeiten sowie Logistikkompetenz für Temperaturbereiche von −80 °C bis +25 °C sichern Apotheken und Partnern zuverlässige Versorgung.

Qualitätsstandards und stabiles Notfallmanagement: Medios erfüllt höchste Qualitätsstandards gemäß den GDP-Leitlinien und unterstützt Apotheken bei pharmazeutischen, logistischen und kaufmännischen Fragen. Bundesweite Notfalldepots und eine 24/7-Hämophilie-Notfallnummer (+49 800 5169571) sichern die Versorgung in kritischen Situationen.

Herstellung patientenindividueller Therapien: Medios fertigt in Reinraumlaboren applikationsfertige patientenindividuelle Therapien streng nach den GMP-Richtlinien. Dazu zählen: Zytostatika, Antikörperlösungen, parenterale Ernährung, Antibiosen, Ophthalmika, klinische Prüfpräparate sowie Verblisterung und Schmerztherapeutika. 

Die dezentrale Herstellung erfolgt mit optimaler Auslastung aller Betriebe. Sämtliche Schritte und die gesamte Lieferkette werden dokumentiert, um maximale Transparenz und höchste Qualität sicherzustellen.

mediosconnect – Digitale Lösung für Bestellungen und Abrechnungen: mediosconnect ist eine digitale Plattform, die Facharztpraxen ermöglicht, patientenindividuelle Therapien und Arzneimittel rund um die Uhr in Apotheken zu bestellen. Durch transparente Dokumentation und die direkte Abrechnung von Selektivverträgen wird der gesamte Prozess vereinfacht. Facharztpraxen, spezialisierte Apotheken, Krankenkassen und Patienten profitieren so von weniger Bürokratie, mehr Sicherheit und einer erheblichen Zeitersparnis. 

Versorgungsnetzwerk: Medios fördert im Specialty Pharma Bereich aktiv die Vernetzung aller Akteure durch intensiven Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer. Das Netzwerk umfasst Apotheken, Facharztpraxen, pharmazeutische Unternehmen, Kliniken, Krankenkassen und politische Akteure. Die enge Zusammenarbeit stärkt die partnerschaftliche Intelligenz und eröffnet neue Versorgungswege.

Jede Erkrankung verläuft individuell, jeder Patient reagiert unterschiedlich auf Therapien. Individualmedizin berücksichtigt das jeweilige Krankheitsbild und die Konstitution jedes einzelnen Patienten. Besonders bei seltenen, komplexen oder chronischen Krankheiten führen individuelle Therapien oft zu besseren Behandlungserfolgen.

Deutschland hat ein hohes Potenzial für Ambulantisierung: Laut einer Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hätten 2021 rund 2,5 Millionen stationäre Eingriffe ambulant durchgeführt werden können. Die Verlagerung in den ambulanten Bereich ermöglicht eine effizientere Organisation patientenindividueller Therapien, die stärker auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.

Eine sichere Versorgung mit Specialty Pharma Arzneimitteln erfordert das Zusammenspiel aller Akteure der Patientenversorgung – von Ärzten und Apotheken bis hin zu Forschern und Unternehmen wie Medios. Diese leisten einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten und zur Effizienzsteigerung in der Versorgungskette.

Patientenindividuelle Therapien werden exakt auf die spezifischen Anforderungen jedes Patienten abgestimmt. Ihre Herstellung ist daher besonders anspruchsvoll. Medios fertigt Specialty Pharma Arzneimittel in hochmodernen Reinräumen nach internationalen GMP-Standards. Qualifiziertes Personal, validiertes Qualitätsmanagement sowie temperaturgeführte Logistik (-80 °C bis +25 °C) gewährleisten höchste Standards. 

Innovative Arzneimittel erfordern durchdachte Lagerungs- und Lieferlogistik. Medios stellt sicher, dass spezialisierte Apotheken, Fachärzte und Kliniken auch in Notfällen schnellstmöglich versorgt werden können.

Fortschritt bei Advanced Therapies und Hämophilie

Medios unterstützt die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien der Bundesregierung (2024). Advanced Therapies wie Gentherapeutika und Zelltherapeutika bieten enormes Potenzial für die Behandlung schwerer und seltener Erkrankungen. Im August 2023 ermöglichte Medios erstmals die Versorgung eines Hämophilie-Patienten mit einem Gentherapeutikum.

 

Partnerschaftliche Intelligenz europaweit voranbringen

Medios arbeitet an einer europaweiten Plattform, um Akteure im Bereich der Individualmedizin zu vernetzen. Ziel ist es, die Versorgung mit zukunftsweisenden Therapien flächendeckend zu verbessern und die Vorteile der Individualmedizin allen Patienten zugänglich zu machen. Innovation gelingt dabei durch intensiven Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen allen Beteiligten. 

Ein Blick in die Zukunft

Der steigende Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung erhöht den Bedarf an medizinischer Versorgung. Gleichzeitig ermöglichen Fortschritte in Forschung und Diagnostik die Erkennung und Behandlung weiterer Krankheiten. Während sich Leistungserbringer stärker spezialisieren und standardisierte Versorgungswege entstehen, wird die Individualisierung von Arzneimitteln weiter voranschreiten. 

Auf dem Weg zur Individualmedizin

Laden Sie hier das Kompendium herunter

Von patientenindividuellen Therapien bis hin zu Gentherapien – innovative Behandlungen verändern die Gesundheitsversorgung grundlegend und bieten Patienten neue Hoffnung, insbesondere bei seltenen Erkrankungen. Doch wie kann den damit einhergehenden Herausforderungen begegnet werden? Wie kann die Patientenversorgung angesichts von Lieferengpässen und Fachkräftemangel gesichert werden? Und welche Rolle spielen Unternehmen wie Medios, die sich als Wegbereiter der Individualmedizin verstehen? 

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Dieses Kompendium beleuchtet die Chancen und Herausforderungen der individualisierten Medizin und zeigt, welchen Einfluss Individualmedizin schon heute und in Zukunft auf die Gesundheitsversorgung hat.

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